Private (PKV) vs. gesetzliche (GKV) Krankenversicherung

Die Krankenversicherung für Unternehmer, ein wichtiges Thema!.

Die Krankenversicherung für Unternehmer, ein wichtiges Thema!

Für Selbstständige ist die Krankenversicherung ein sehr wichtiges Thema. Leider ist dieses bei den Versicherern, einigen Unternehmensberatern sowie gängigen Internetseiten und Foren für Existenzgruender und Unternehmer finanziell zu interessant, um unabhängig über das Thema Krankenversicherung für Selbstständige zu berichten. Auf fast jeder Internetseite, die ich für meine Recherchen besucht habe, wurde für private Krankenkassen geworben oder gleich ein ,,unabhängiger“ Krankenkassencheck angeboten. Bei der persönlichen Beratung sind Versicherungsmakler-, berater und Unternehmensberater leider auch nicht immer offen. Wenn Berater noch moderat handeln, dann bewerben sie nur übermäßig die Vorteile ihrer privaten Krankenversicherung, lassen jedoch eine Beratung über die Nachteile der  privaten Krankenversicherung unter den  Tisch fallen.

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Schlimmer ist es noch, wenn Berater den Mandanten einreden wollen, eine private Krankenversicherung sei Pflicht oder dass es eine Frist gibt bis wann man die freie Wahl der Krankenkasse hat. Das mit der Pflicht zur privaten Krankenversicherung ist selbstverständlich absoluter Quatsch! Bei den Fristen gibt es lediglich Bindungsfristen bei den gesetzlichen Krankenversicherungen. Das bedeutet, dass wenn Sie sich als Existenzgründer oder Unternehmer für eine freiwillig gesetzliche Krankenversicherung entscheiden, dann haben Sie für einen gewissen Zeitraum eine ,,Bindungsfrist“ an diese  gesetzliche Kasse. Nach meinem bisherigen Kenntnisstand waren das im längsten Fall drei Jahre (hier muss ich aber erwähnen, dass das schon gierig von der GKV ist). In der Regel liegt die Bindungsfrist allerdings bei einem Jahr, das kann jede gesetzliche Krankenversicherung aber für sich selbst festlegen.

Zu den Fakten:

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  • Selbstständige haben in Deutschland die Freiheit zur Wahl der Krankenkasse, man spricht von Wahlfreiheit.
  • Es gibt absolut keine Pflicht zur privaten Krankenversicherung.
  • Es gibt eine Krankenversicherungspflicht für alle Personengruppen, diese lässt aber die Wahl zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung.
  • Die Vorteile in der Versorgung und Leistung bei den privaten Krankenkassen überwiegen im Vergleich zu den gesetzlichen Kassen deutlich.

Vorsicht FALLE: private Krankenversicherung

Die Absicherung des Gründers, Unternehmers, die in den privaten Bereich eingreift, ist ebenfalls wichtig. Deshalb kann ich jedem Existenzgründer nur dazu raten, sich am Anfang der Gründung für eine freiwillig gesetzliche Krankenversicherung zu entscheiden. Denn woher wollen Sie wissen, dass sich Ihre Unternehmung wirklich so positiv entwickelt wie Sie es sich erhoffen?  Sie wären nicht der erste Existenzgründer, der Startschwierigkeiten hat. Und selbst wenn es mit der Selbstständigkeit nicht klappt, müssen Sie nicht in die Schuldenfalle tappen nur weil Sie die private Krankenversicherung  nicht mehr bezahlen können, oder Sie können es sich schlichtweg nicht mehr leisten, zum Arzt zu gehen und hängen dann im Basis- bzw. Grundtarif fest. Das bedeutet es gibt nur noch Notfallbehandlungen und ein paar Schmerzmittel und das war´s dann auch.

Was Sie bei einer PKV beachten müssen:

  • Sie gehen in Vorleistung, das bedeutet der behandelnde Arzt stellt eine Rechnung, Sie bezahlen diese Rechnung, stellen dann einen Antrag bei der PKV auf Erstattung dieser Kosten und müssen dann bis zu sechs Wochen warten bis Sie das Geld wiederbekommen.
  • Haben Sie auch an die Familienversicherung gedacht? Wenn Sie Kinder haben, müssen diese unter Umständen mitversichert werden. Dabei hängt es davon ab, ob Ihr Partner versichert ist, wie Ihr Partner versichert ist (PKV oder GKV) und wie viel Sie oder Ihr Partner verdienen. Wenn Sie alleinerziehend sind, stellen sich diese Fragen nicht, denn dann werden Ihre Kinder bei Ihnen familienversichert.
  • Was wählen Sie für einen Tarif? Haben Sie einen Selbstbehalt bei Medikamenten, Behandlungen, Zahnersatz oder zahnmedizinischer Behandlung? Sie müssen unbedingt rechnen, was Ihnen der günstigste Tarif, mit dem die Versicherer werben, bringt wenn Sie jedes Jahr bis 2.000€ zuzahlen müssen.
  • Lassen Sie sich nicht mit günstigen Tarifen locken! Eine seriöse PKV sollte Ihnen einen Tarif berechnen, in denen eine moderate Ansparrücklage eingerechnet wird.

Mehr Infos zur gesetzlichen Krankenversicherung finden Sie bei der Stiftung Warentest hier

Mehr Infos zur privaten Krankenversicherung finden Sie bei der Stiftung Warentest hier

Für all die unzähligen Versicherungs-, Makler, Berater, Vertriebler die mich böse per PN für diesen Artikel beschimpft haben:

Ja, dieser Artikel ist aus der Erfahrung heraus geschrieben, mit Absicht!!! Ich empfinde das auch nicht als schlimm.

Kritische Stimmen zur privaten Krankenversicherung:

  1. Billigtarife Private Kranken­versicherung: Gefähr­liche Leistungs­lücken Stiftung Warentest hier
  2. SW übt Kritik am gern beworbenen Basistarif der PKV hier
  3. Das Handelsblatt über die Provisionsjäger in der PKV hier
  4. Der Focus zu: Vorsicht bei Selbstbehalt und Krankenhaus-Privilegien hier
  5. Artikel über Billigheimer PKV beim Stern hier
  6. Wege aus der Beitragsfalle private Krankenversicherung beim Tagesspiegel hier
  7. Die  private Krankenversicherung als Falle für deutsche Rentner hier
  8. N24 Fünf Fallen bei einer PKV hier
  9. Mit Billig-Tarif in die Kostenfalle bei Ntv hier
  10. Die Münchner Abendzeitung zum Thema Falle PKV hier
  11. So überlisten Versicherer Ihre Kunden hier

Mit Sicherheit machen die gesetzlichen Kassen auch nicht alles richtig, allerdings ist deren Lobbyetat mit Sicherheit um einiges kleiner, deshalb bleibt dieser Artikel auch genau so wie er ist! 

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